Therapeutische Schwerpunkte

Psychosomatik

Ich arbeite auf der Grundlage des bio-psycho-sozialen Krankheitsmodells. Körperliche, psychische und zwischenmenschliche Einflussfaktoren sind demnach miteinander eng verknüpft.

Betroffenen wird häufig gesagt, ihre Beschwerden seien “psychisch”, körperlich seien sie “gesund” bzw. hätten “nichts”.

Dieses traditionelle Modell geht von einer Trennung von Körper und Psyche aus und ist aus heutiger Sicht falsch. Bei psychosomatischen Störungen sind zwar die Organe (zum Glück!) gesund, deren Funktion läuft aber “aus dem Ruder” (z.B.: ein gesundes Herz schlägt zu schnell, ein gesunder Muskel verspannt sich, weil eine bestimmte Situation psychisch als unangenehm wahrgenommen wird). Allgemeiner gesagt: das vegetative Nervensystem wird stärker aktiviert als wir es gerne hätten.

Eine zweite Schnittstelle zwischen Körper und Psyche ist die Klassische Konditionierung. Ursprünglich neutrale Reize lösen körperliche Reaktionen aus, weil sie mit emotional negativen Reizen gekoppelt wurden: wenn Sie Ihren Chef hassen, kann Ihnen schon der Anblick seines Autos Magenschmerzen bereiten, obwohl das Auto selbst – als ursprünglich “neutraler Reiz” nichts dafür kann… (und Ihr Magen organisch gesund ist!).

Es ist daher wenig hilfreich, Beschwerden als “körperlich” oder “psychisch” zu klassifizieren. Unter psychischen Stress können gesunde Organe überreagieren und damit “psychosomatische” Beschwerden verursachen.

Gemeinsam kommen wir diesen Stressfaktoren auf die Spur. Einerseits können wir durch kognitives UmstrukturierenPlananalyseSelbstsicherheitstraining, Problemlösetraining und ähnliche Methoden die äußere Stressbelastung vermindern; andererseits können wir daran arbeiten, auf die (möglicherweise nicht veränderbare) äußere Belastung weniger sensibel zu reagieren: hier bietet sich neben Biofeedback und anderen Entspannungstechniken vor allem Neurofeedback an: die mit psychosomatischen Symptomen verbundene, stressbedingte Überregung im Gehirn wird dadurch gezielt vermindert. Die Reflexion lebensgeschichtlicher Faktoren (Biographisches Entstehungsmodell) kann zusätzlich hilfreich sein.

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