Arbeitsmethoden

Biographisches Entstehungsmodell

Psychische Probleme sind häufig aus der Lebensgeschichte verstehbar. Traumatische Erfahrungen, Heimaufenthalte etc. verursachen unmittelbar psychische Störungen. Darüber hinaus können aber auch subtilere Einflüsse bis ins Erwachsenenalter wirken.

Zum Beispiel:

  • Alle Versuche eines oder einer Jugendlichen, Selbständigkeit zu erlangen, werden durch überhütende Eltern boykottiert
  • Eltern beantworten das Verhalten ihrer Söhne und Töchter mit unvorhersehbaren negativen Konsequenzen, weil sie ihnen keine klaren Richtlinien geben
  • Überängstliche Eltern bilden ein schlechtes “Modell” oder “Vorbild” für einen gelassenen Zugang zu den möglichen Bedrohungen im Laufe des Lebens der Kinder
  • Permanenter Streit zwischen den Eltern lässt die Kinder den Glauben an tragfähige eigene Beziehungen nicht so recht entwickeln
  • Eltern vermitteln ihren Töchtern und Söhnen, dass man nur durch “Leistung” ein glückliches Leben führen könne

Aber auch spätere Lebenserfahrungen, etwa im Rahmen extrem unglücklich verlaufener Beziehungen, können in ähnlicher Weise das weitere Leben negativ beeinflussen.

In jedem Fall kommt es darauf an, in der Therapie (1) diese Erfahrungen sorgfältig zu reflektieren und (2) neue Erfahrungen anzuregen und systematisch vorzubereiten, welche die alten, ungünstigen Erlebnisse relativieren. Neue Lernerfahrungen sind ein Leben lang möglich und wirksam.